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Wittgenstein hat die Existenz der Identität für nichtig erklärt. Jeder Mensch entwirft ihm gemäße Identitäten, so dass die Identitätsfrage mit der Fähigkeit des Subjekts korrespondiert, im Spannungsfeld von Identifikation und Anderssein tätig zu werden. Was ist jedoch die Quelle der menschlichen Aktivitäten, die den Identitätsmodellen zugrunde liegt? Woran kann der Mensch lernen, dass er Widersprüche einordnen und verarbeiten, Fragmentierungen akzeptieren, Brüche aushalten kann? Man spricht von divergierenden Wertsystemen und von Entwurzelung als Gefahren für die Selbstkonzeption des Menschen. Kann ein authentischer Lebenssinn als zusammenhängendes Muster im Verhältnis von Identität und Identitäten im Schulunterricht gefördert und anhand von Gegenständen der Anschauung eingeübt werden?
Es werden hier Ergebnisse eines Forschungskolloquiums der Freien Hochschule Stuttgart und dem Institut für Waldorfpädagogik, Inklusion und Interkulturalität Mannheim zur Identitätsbildung aus dem Blickwinkel verschiedener pädagogisch-wissenschaft\licher Expertisen vorgestellt. Die Waldorfpädagogik erfüllt mit Hinblick auf identitätsstiftende Merkmale wichtige (transkulturelle) Aufgaben. In den Beiträgen dieses Bandes wird daran konkret deutlich, dass die Identitätsbildung vertiefter als personale (nicht nur als soziale) Identität diskutiert werden kann.