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Koinzidenzen fallen ins Auge, wenn man auf dieses Buch schaut. Auf der einen Seite ist es eine Festschrift für Prof. Dr. Gottfried Bräuer, der über viele Jahre an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg "historische und systematische Pädagogik" lehrte, wie das vor Jahrzehnten noch hieß. Bräuer ist ein Vertreter einer philosophischen Pädagogik, wie sie in der Tübinger Tradition prominent vertreten war, und gleichzeitig ein ausgewiesener Wissenschaftler der pädagogischen Anthropologie. In Erinnerung an das herausragende Werk erscheint der Band mit Beiträgen von Kollegen, Freunden und Schülern.
Dieses Denken war nun für mehrere Jahre in der Defensive durch die Konjunktur der empirischen Forschung in der Erziehungswissenschaft und der pädagogischen Psychologie und die damit einhergehenden theoretischen Modelle (Hirnforschung, Konstruktivismus, Systemtheorie).
Gleichzeitig ist der Band so etwas wie eine "Erinnerung für die Zukunft", denn die Kritik an der empirischen Forschung in der Erziehungswissenschaft wird lauter, die Auseinandersetzung intensiver. Sie kann ihre Versprechungen nicht einhalten trotz aller Unterstützung aus der Bildungspolitik, weil sie einer technischen Rationalität verpflichtet ist, die letzten Endes ins Leere läuft. Aktuell stehen dafür Namen wie Hermann Giesecke, Nora Sternfeld und Andreas Gruschka.
Die nie verschwundene philosophische und anthropologische Reflexion gewinnt auf einmal wieder Bedeutung im aktuellen Diskurs über Erziehung und Bildung, Schule und Unterricht, Theorie und Praxis. Das reiche Erbe dieser Tradition erscheint wieder anschlussfähig. Dafür stehen die Beiträge der in dem Band vertretenen Autorinnen und Autoren.