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Das einzige Geräusch, das durch die Rotunde des Kapitols hallte, war der Gleichschritt Hunderter marschierender Soldaten. Reihe um Reihe der Schwarzgekleideten stellte sich auf. Jayden und G blickten nervös zu den Dutzenden dunkler Gestalten auf dem oberen Balkon empor, deren gespannte Bögen auf die riesige Menge zielten. G atmete tief durch. Er wusste, was das zu bedeuten hatte. Vier Tage waren vergangen, seit er Sirus mit einer Diamantspitzhacke in der Obsidiankammer zurückgelassen hatte, und jetzt hatte Tess alle Soldaten wegen eines Notfalls in die Rotunde gerufen. Wie erwartet trat die Generalin auf den höchsten, prächtigsten und hervorstechendsten der Balkone aus gemeißelten Quarzblöcken. Sie wirkte nicht gerade glücklich und verzog das Gesicht, während sie auf die Soldaten hinabblickte. Die sahen zu ihr hoch, zitterten vor ihrer furchterregenden Grimasse und schwiegen. Schließlich ergriff sie das Wort.
"Letzte Nacht", verkündete sie, "sind unsere Geiseln aus Adorias Dorf entkommen."
Die Soldaten keuchten erschrocken auf, als ihnen bewusst wurde, was das zu bedeuten hatte.
"Um ihre Flucht zu bewerkstelligen, haben sie eine fünf Blöcke dicke Mauer aus reinem Obsidian durchgegraben", fuhr Tess fort. "Diese Leistung würde mit jedem Werkzeug, außer mit einer Diamantspitzhacke, mindestens zwei ganze Tage in Anspruch nehmen. Und da keine Wache bei den Überprüfungen Anzeichen eines Ausbruchsversuchs bemerkt hat, müssen wir davon ausgehen, dass jemand in diesem Raum den Geiseln eine Diamantspitzhacke hat zukommen lassen."
Obwohl niemand zu sprechen wagte, war die Anspannung der Soldaten deutlich zu spüren.
"Ich weiß, dass jemand unter uns der Verräter ist", erklärte Tess langsam und ließ den Blick über die Soldaten unter ihr gleiten. "Wenn dieser Verräter jetzt vortritt und sich mir zu erkennen gibt, wird er von einem einfachen Erschießungskommando hingerichtet, schnell und schmerzlos. Wenn jedoch nicht, werde ich Befragungen durchführen müssen, und sobald ich den Schuldigen finde, wird er ohne Gnade gefoltert und den Zombie-Dorfbewohnern zum Fraß vorgeworfen. Wenn sich also jemand melden möchte, sollte er es jetzt tun."