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Kartografie und die Untersuchung von Räumen sind auffällige Merkmale einer Veränderung in der zeitgenössischen Kunst. Künstlerinnen und Künstler entwickeln hierzu Methoden der Recherche, Ordnung und der Reflexion von Räumen, Raumbewegungen und Raumnutzungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Mapping ist ein künstlerischer Ausdruck des "spatial turn" in den Kulturwissenschaften. Diese Wende ist das Zeichen eines veränderten Kunstverständnisses: Die Entstehung und Analyse ihrer Bilder werden in einem engen Verhältnis zu dem Ort gesehen, für den sie hergestellt werden.
Das Buch verfolgt den Weg der zeitgenössischen Kunst vom Bild zum Ort. Es untersucht exemplarisch das Werk von Cy Twombly in seinen kontextuellen Bedingungen, prüft die Veränderungen der Kunst am Black-Mountain-College wie in intermedialen Zusammenhängen und zeichnet die Theorie des Mappings. Gleichzeitig macht das Projekt diesen Weg für kunstpädagogische Lernkulturen verfügbar. Es öffnet Methoden für den schulischen und außerschulischen Umgang mit Bildern am Ort als situatives Lernen in den Kontexten von Heterogenität, Performativität und kulturellem Gedächtnis.
Klaus-Peter Busse (Promotion über Cy Twombly, Habilitation über den Bildatlas als didaktische Methode) ist Professor für Kunstdidaktik an der Universität Dortmund.