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Aufgewachsen in einfachen Verhältnisscen macht der 1875 im schwäbischen Buttenhausen geborene Matthias Erzberger eine erstaunliche Karriere:
vom Volksschullehrer zum Redaktuer und jüngsten Reichstagsabgeordneten.
Seine Politische Leidenschaft uns sein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn wurzeln in christlicher Überzeugung.
Im ersten Weltkrieg wandelt sich der Zentrumsabgebordnete vom Kriegsverfechter zum Vater der Friedensresolution und Vordenker des Völkerbundes.
Mit seiner Unterschrift unter den Waffenstillstandsvertrag beenet er im November 1918 ein sinnloses Blutvergießen und versucht in zähen Verhandlungen die Lasten des Versailler Vertrags zu milden.
Als Finanzminister entwickelt Erzberger die bis heute wirksame Finanzform und Finanzverwaltung. Aber er will mehr: soziale Gerechtigkeit und "Christlicher Solidarismus" sollen zum Fundament der Demokratie werden.
Den Ewig-Gestrigen, Antisemiten und Militaristen allerdings ist der bekennende Katholik ein Dorn im Auge.
Matthias Erzberger, der "heimliche Kanzler", wird Opfer einer Attentatsserie, die 1919 mit dem Mord an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht begann, sich mit den tödlichen Schüssen auf ihn und 1922 auf Walther Rathenau fortsetzte und in Nazidiktatur, Krieg und Völkermordverbrechen endete.
Am 26. August 1921 Matthias Erzberger von zwei Mitgliedern der rechtsradikalten Terror-Organisation "Consul" auf einem Spaziergang im Schwarzwald ermordert.