Perspektivisches Weltverhältnis und Raumhaftigkeit der Denkform: Beiträge zum urbanen Harmoniebegriff (Münchener Schriften zur Design Science)

In dem vorliegenden Sammelband wird in der Hauptsache danach gefragt, welche Vorstellungen wir heute von einem Harmoniebegriff entwickeln können, der für unsere aktuelle Sichtweise von der Beschaffenheit des Stadtraums geeignet ist. Seitdem Foucault seine Auffassung von dieser Fragestellung dargelegt hat, sind neuere paradigmatische Konzeptionen auf uns gekommen, die unsere eigene Bearbeitung des Themas wesentlich beeinflussen müssen. Vor allem die Systemtheorie hat vergleichsweise kürzlich beachtliche Wendungen erfahren, die es ermöglichen, eine neue ganzheitliche Herangehensweise mit erstaunlichen, im strengen Sinne interdisziplinären Einsichten zusammenzuführen. Insbesondere kreisen die Ausführungen im Vorliegenden um die topologischen Aspekte des Stadtraums. Das heißt auch, daß die kombinatorisch faßbaren Eigenschaften der urbanen Strukturen im Mittelpunkt stehen, also die spezifischen Formen des Netzes von Passagen durch den Raum, ihrerseits die Kommunikation der Bevölkerung befördernd, der Kontrast und die Spannung von bebautem und unbebautem Raum, die Gestalt der topischen Zusammenhänge und die Charakterisierung der Lokationen, welche mit subjektiver wie objektiver (also recht eigentlich: intersubjektiver) Bedeutung aufgeladen sind und das urbane Milieu in der Hauptsache als ein eigentümliches bestimmen. Kurz: Es geht um einen einheitlichen, ganzheitlichen Ansatz - freilich im expliziten Ausgriff auf eine Vielfalt der Perspektiven und Insichtnahmen.