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Das Werk von Künstlerinnen wie Elaine de Kooning, Hanne Darboven, Agnes Martin und Eva Hesse bis zu Isa Genzken und Rosemarie Trockel unterzieht Isabelle Graw einer umfassenden, in drei Abschnitte aufgebauten Analyse. Während zunächst Techniken und Methoden zusammenfassend beschrieben werden, zieht die Autorin im zweiten und dritten Kapitel Milieustudien und Schilderungen des Kunstbetriebes hinzu. Die Verbindung von formalen und ästhetischen Beobachtungen mit sozialen und politischen Einschätzungen eröffnet in dieser kritischen Studie modellartig einen neuen Zugang zu einem scheinbar allzu bekannten Thema.
Graws Grundthesen sind zu brisanten Titeln zusammengefasst, die Widerspruch erregen werden, wenn etwa im ersten Kapitel als vorrangiges künstlerisches Verfahren der Frauen die "Aneignung" diskutiert und anschließend im zweiten Kapitel das Geschick der Künstlerinnen in der Ortswahl als "Frauen am Machtpol" beschrieben wird. Die Entscheidung, den Blick allein auf diejenigen Künstlerinnen zu lenken, die es im landläufigen Sinne "geschafft haben", wird abschließend diskutiert. Unter dem Titel "Ausnahmefrauen" begründet die Autorin, warum nicht der Normalfall eines fälschlicherweise angenommenen "weiblichen Prinzips" im Kunstbetrieb, sondern die Ausnahme interessieren muss, die bekanntlich mehr über verborgene Gesetze verrät als die Regel.