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Im Februar 1914 berichtet der "Berliner Börsen-Courier" in einer Notiz über Emil Nolde, der "jetzt auf der Suche nach einer neuen Stilkunst in den Südseearchipel gegangen" ist, und "wie seinerzeit Gauguin [...] bereits längere Zeit auf den Inseln Polynesiens weilt". Wie viele Künstler seiner Zeit ist auch der große norddeutsche Expressionist Emil Nolde (1867-1956) auf der Suche nach Ursprünglichkeit, nach Menschen und Gesellschaften, die noch in Einklang mit der Natur leben. Im Oktober 1913 kann er gemeinsam mit seiner Frau Ada an einer "Medizinisch-demographischen Deutsch-Neuguinea-Expedition" des Berliner Reichskolonialamtes teilnehmen. Zuvor hatte er sich bereits im Berliner Völkerkundemuseum in zahlreichen Studien mit der Kunst außereuropäischer Völker auseinandergesetzt. Während der Reise über Sibirien, Japan und China in die Südsee gelingt ihm unmittelbar und sehr einfühlsam eine große Zahl von Aquarellen und Zeichnungen meist mit Bildnissen der einheimischen Menschen und ihres engen Umfelds. 19 Gemälde entstehen unter schwierigsten Bedingungen: Als Atelier dient Nolde ein polizeiliches Arresthaus. "Sechs Monate reisten wir, sechs Monate waren wir in Neuguinea. Dieses eine Jahr war uns unendlich reich gewesen, so reich, als ob es zehn Lebensjahre enthalte", resümiert Nolde seine Südsee-Reise.