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Aus der "trockenen Stelle in einem Feuchtgebiet", slawisch berlo, der Berlin vermutlich seinen Namen verdankt, wurde im 15. Jahrhundert der Regierungssitz der Hohenzollern, die bis 1918 dort residieren sollten, erst als Markgrafen und Kurfürsten von Brandenburg, ab 1701 als preußische Könige und ab 1871 als Kaiser des "Deutschen Reichs". Das 19. Jahrhundert nimmt in der Genealogie speziell dieser Stadt eine Sonderstellung ein: Preußens Gloria und die Industrialisierung, getragen von Großunternehmen wie Borsig, Siemens oder der AEG, lassen die Einwohnerzahlen sprunghaft ansteigen, was immer neue Eingemeindungen und oft brachiale städtebauliche Veränderungen nach sich zieht. Die rasante Entwicklung Berlins von der königlichen Residenzstadt, der Schinkel das architektonisch elegante Gepräge verlieh, zur Industriemetropole mit Elendsquartieren und Arbeiterrevolten und schließlich zur Hauptstadt des Kaiserreichs mit ihren Prunkbauten der sogenannten Gründerjahre wurde von einer weiteren Errungenschaft des 19. Jahrhunderts, der Photographie, ausführlich beobachtet und dokumentiert. Unser Band versammelt die besten Aufnahmen der Bildchronisten dieser Epoche, neben Berufsphotographen wie Joachim Titzenthaler, F. A. Schwartz oder Hermann Rückwardt auch viele anonyme Amateurphotographen.