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Lässt sich der Konsum psychoaktiver Substanzen seinem Wesen nach überhaupt kontrollieren? Wie definieren Drogenkonsumenten selbst den Begriff Sucht? Steigen sie eher aus dem Drogenkonsum aus, wenn sie diesen als Krankheit betrachten oder ist diese Definition eher hinderlich? Um diese Fragen geht es Natalie Eppler, wenn sie den Paradigmenwechsel in der Drogenhilfe beleuchtet. Seit dem 16. Jahrhundert wurde der Begriff Sucht einerseits für Krankheiten wie Schwindsucht verwendet, andererseits für amoralische Verhaltensweisen wie Geld- oder Rachsucht. Der negative Beiklang war damit vorprogrammiert, zumal die Gesellschaft lange keinen Unterschied zwischen krank und verwerflich machte: "Trunksucht" galt bis ins 19. Jahrhundert nicht als medizinisch zu behandelnde Krankheit, sondern allein als abstoßendes Fehlverhalten. Der Anerkennung von Sucht als Krankheit folgten in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Hilfsangebote für Drogenkonsumenten. Natalie Eppler hinterfragt, ob der Perspektivenwechsel das Schwert einer effektiven Anti-Drogen-Politik wirklich schärfte. Insbesondere geht sie auf die staatlich kontrollierte Heroinvergabe ein.