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Die Kampfkunsttänzerin - wen soll man sich unter diesem Begriff vorstellen? Um ein aus der Kinematographie bekanntes Bild einer tapferen, schlagenden Frau handelt es sich hier nicht. Denn eine auf Show und Effekte ausgerichtete Darstellung wäre ein Erzeugnis der male gaze, also eine männliche Projektion auf die tanzende Frau. Und welche Verstehensart über das Bild der Tänzerin findet man im kulturellen Gedächtnis, außer der vorgefertigten Spaltung in die jungfräuliche Ballerina und das sündhafte Weib? In der westlichen, zu Dichotomien neigenden Kultur hat die male gaze dazu geführt, dass sogar die Professionsbezeichnung ,Tänzerin' eine problematische ist. Als Gegensatz zu dieser Problematik verschafft Karolina Walkowicz in ihrem Buch die Möglichkeit, die Frau in einer Tanzart zu betrachten, in der mehrere Künste zu einem einzigartigen Stil vereint sind: Die Tradition des Taiji, die Philosophie chinesischer Kampfkunst, der moderne Tanz, das Ballett, und die Kunst der Kalligraphie. Der auf Meditation und Reflexion basierende Tanz, jenseits der Teilung in weibliche und männliche Ästhetik, eignet sich gut dazu, das Tanzen als solches zu begreifen und die gängigen Muster der Wahrnehmung einer tanzenden Frau zu verlassen. Die Autorin führt den Begriff des Kampfkunsttanzes ein und präsentiert anhand des anerkannten zeitgenössischen Ensembles Cloud Gate Dance Theatre of Taiwan einen alternativen Weg der Betrachtung des künstlerischen Tanzes, als die im kulturellen Gedächtnis vorhandene, mit Klischees behaftete Sicht auf den Balletttanz im Abendland.