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Als 1965 dieser Erstling des damals 23-jährigen Péter Nádas in Ungarn erschien, erregte schon der Titel Aufmerksamkeit. Und das Thema, mit dem er späteres Opus magnum Buch der Erinnerung vorwegnahm, war nicht weniger skandalös: die Bewältigung einer Kindheit in der stalinistischen Rákosi-Ära. Ein Junge lebt mit seinen Eltern und Großeltern in einer Villa auf dem "Hügel", einem privilegierten Stadtbezirk von Budapest. Für die Hausarbeit "nimmt" man sich ein Mädchen vom Land. Die Eltern, hohe Funktionäre, haben wenig Zeit für ihren Sohn, unbeaufsichtigt kann er seine Umgebung erforschen und seine sadistischen Neigungen am neuen Dienstmädchen ausprobieren. An der Bibel, die er eines Tages im elterlichen Bücherschrank entdeckt und vor den Augen des gläubigen Mädchens zerreißt, um es zu provozieren, entzündet sich der Konflikt: Für das Bauernmädchen ist das Buch der Bücher ein Quell des Trostes und der moralischen Haltung und für die Mutter ein teures Andenken an die heroischen Zeiten des Widerstands, als sie Flugblätter in ihrem Korb mit dieser Bibel tarnte. Mit dieser fein gesponnenen Variante des uralten Themas von Herr und Knecht hat sich Péter Nádas mit einem Schlag in die erste Reihe der ungarischen Gegenwartsliteratur eingeschrieben.