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Wilhelm Grönbechs Maßstäbe setzende Arbeit über die Kultur und Religion der Germanen erschien zuerst 1909-1912 in vier Bänden im dänischen Original. Der erweiterten englischen Fassung von 1931 folgte 1937-1939 die erste deutsche Ausgabe. Grönbechs Werk war seiner Zeit weit voraus. Nach seiner Auffassung muss jede Kultur als ein Ganzes gesehen werden, das absolute, in sich selbst ruhende Werte besitzt. Grönbechs faktenreiche, lebendige Darstellung erschließt dem Leser eine frühe germanische Welt, von der nur wenige Sachzeugnisse überliefert sind. Sein enzyklopädisches Wissen und seine Auffassung, dass Wissenschaft eine sehr persönliche Angelegenheit sei und geradezu künstlerischer Fähigkeiten bedürfe, kommen dem Stil seiner Darstellung sehr entgegen. Fern akademischer Trockenheit bereitet das Werk auch ein Jahrhundert nach seiner Entstehung noch Lesevergnügen. Für die deutsche Neuausgabe in der Übersetzung von Ellen Hoffmeyer schrieb der Philologe Heinrich Beck (* 1929) ein Vorwort, das die Arbeit Grönbechs in den historischen Zusammenhang der Wissenschaftsentwicklung einordnet.