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Die Anthropologie des Schmerzes begleitet den Menschen von der
Geburt bis zum Lebensende als Teil sozialer Zivilisationsgeschichte.
Schmerzmittel, aus Naturstoffen entwickelt, realisieren perfektes
operatives Handeln, Intensivmedizin, und verbinden sich mit sehr
unterschiedlichen Behandlungsstrategien. Die Darstellung neurophysiologischer
Schmerzforschung, vielfach durch Nobelpreise geehrt,
erleichtert dem Helfenden und dem Hilfe Suchenden das Verstehen.
Als Preis erweiterter Lebensgrenzen entstehen Ängste, oft verdrängt
von Rausch, Ablenkung oder auch auf dem Weg zur Sterbehilfe.
Fehlgebrauch, Scharlatanerie, Blumenkinder und Opioidkrise werfen
Schlaglichter. Die Psyche, als Affekt schon von den Alten betont,
appelliert an Empathie, doch patrimoniale Medizingeschichte hebt
Männer aufs Podest. Frauen realisierten Zuwendung zum Schmerzleidenden.
Weiblicher Intellekt, mit Einfühlsamkeit und Willen zum
Handeln verbunden, öffnete den Weg zur Pflege als Sicherung moderner
Medizin, bis zur Hospizbewegung. Menschsein äußert sich im
Klagen, in Literatur, bildender Kunst. Gesellschaftliche Strömungen
suchen das Humane zu verwirklichen, aber auch Gegenteiliges. Religionen
stehen dann im Kontrast zu Ideologien oder Ökonomie. Erfolgreiche
wie auch tragische Zusammenhänge der Therapieverfahren
werden in ihrer Aktualität bis in die Gegenwart kritisch beschrieben.