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Mit Angst und Freiheit widmet sich dieses Buch einem Verhältnis,
das sich historisch wandelt, und gleichwohl einen Nexus markiert, der
Individuen genauso wie Kulturen und Gesellschaften immer wieder
umtreibt. Unterschiedliche Macht- und Herrschaftsformen, aber auch
die Kontingenz menschlichen Lebens und der >Mahlstrom< der Geschichte
lenken den Blick über Individualpathologien hinaus kollektiven
Ängsten zu.
Diesbezügliche Fragen richten sich einerseits an die Künste: Welche
künstlerischen Strategien der Umgangsweise mit Angst werden in den
Künsten verfolgt? Fungieren Sie als Anästhetikum, oder lässt sich im
künstlerischen Umgang mit einer »Politik der Angst« eine Gegenkraft
zur machtstrategischen Instrumentalisierung finden? Wird künstlerische
Freiheit abseits der Angst gesucht oder stärken sich Angst und
Freiheit gegenseitig? Inwiefern weist Angst ein Potential der Freiheit
auf, das Spielräume für kulturelle Formen und damit auch für künstlerisches
Gestalten und Handeln eröffnet? Andererseits stellen sich
philosophische und medientheoretische, kulturgeschichtliche und
politische Fragen: In welcher Weise formiert Angst heute Lebenswelt,
Politik und Theorie, und welche technischen Erneuerungen bieten
Grundlagen für veränderte Formen der Freiheitseinschränkung und
Instrumentalisierung von Angst?