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Der Begriff Autofiktion hat sich in den letzten Jahren zu einem regelrechten wissenschaftlichen Modewort gemausert, obwohl genaugenommen völlig unklar ist, was mit Autofiktion gemeint ist. Meist wird der Begriff mit wiederum divergenten Formen des autobiographischen Schreibens kontextualisiert, sei es nun mit autobiographischen Romanen oder eher unkonventionellen Autobiographien. Die vorliegende Arbeit vollzieht insofern einen Paradigmenwechsel, als dass sie die Autofiktion nicht vorschnell als autobiographische Schreibweise kategorisiert, sondern als ein performatives Auftreten im öffentlichen Raum analysiert. Die zeitgenössischen Autorhelden, wie sie von Wolf Haas, Clemens Setz, Dietmar Dath, Tilman Rammstedt, Thomas Glavinic, Aleá Torik und anderen auf das literarische Feld geführt werden, fungieren nämlich in erster Linie als eine textuelle Inszenierungsstrategie, die auf eine möglichst markante Positionierung im Literaturbetrieb abzielt. Hierfür werden aber - erstaunlicherweise - mit Vorliebe bereits präformierte Diskurse aufgegriffen, die anlogen Mustern folgen und sich aus einem recht schmalen Arsenal von Stereotypen und Klischees bedienen.