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In säkularisierten Gesellschaften sind die engen phänomenalen Bezüge zwischen dem Politischen und dem Kosmologischen weithin vergessen. Beidem ist gemeinsam, dass sowohl in den mannigfachen Verflechtungen des Einzelnen in den Syndesmos sozialpolitischer Kontexte wie auch in seinem Verbundensein mit Erde und Kosmos das Eigene überstiegen ist und darin auf mehrfache Weise fraglich wird. Im Fall des Politischen spiegeln die Relationen von Ich und Wir, aber auch des Selbst zum Anderen und Fremden den Drang nach Behauptung des individuellen und kollektiven Eigenen wider. Ist politisches Sein geschichtlich, so transzendiert der Bezug zum Kosmos noch Geschichte. Dies verlangt, das Kosmische zwar vom Menschen her, es zugleich aber so zu bestimmen, dass es auch in seinem Eigensein, also nicht relativ auf den Anthropos, hervortritt.
Im Ausgang von den komplexen Strukturen, in die Polis und Kosmos verflochten sind, begeben sich die Beiträge dieses Bandes auf unterschiedliche Fährten. Sie verbinden Untersuchungen zu Edmund Husserl, Max Scheler, Edith Stein und Hedwig Conrad-Martius mit Analysen zu Themen wie dem Phänomen der Nachbarschaft, der Rolle des Ökonomischen in der Gesellschaft, den theokratischen Fundamenten der Demokratie, Auffassungen des Äthers als kosmischen Mediums, Konzeptionen von Raum und Zeit und dem Schöpfungsgedanken. Dabei beziehen sie sich nicht nur auf europäische Traditionen, sondern öffnen den Blick auf interkulturelle Fragestellungen. Ein Dokumentationsteil gibt einen Einblick in Frühformen phänomenologischer Forschungsgemeinschaften wie dem Bergzaberner Kreis um Theodor Conrad und Hedwig Conrad-Martius sowie Edith Steins Zusammenarbeit mit Husserl. Aufgenommen ist auch das bisher unveröffentlichte Fragment einer Biologie-Vorlesung Schelers.