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Eine philosophische Auseinandersetzung mit dem (körperlichen) Schmerz, die zu physiologischen und psychologischen Modellen auf der einen und zu moralischen, religiösen und metaphysischen Vereinnahmungen auf der anderen Seite gleichermaßen Distanz hält, ohne diese Diskussionen und ihre Ergebnisse schlicht auszublenden, wurde bis heute kaum geleistet. Das Buch versucht in kritischer Anlehnung an Merleau-Pontys Phänomenologie der Leiblichkeit eine Annäherung an den Schmerz als Erfahrung, die um die Leitbegriffe Flucht, Zerstörung und Materialisierung zentriert ist und so das komplexe Feld unterschiedlicher Schmerzerfahrungen in unterschiedlichen Kontexten fokussieren kann. Fragen nach Veränderungen von Raum- und Zeiterfahrung, nach erlittener Gewalt und Folter, nach der Lebenswelt chronisch Schmerzkranker und nach der spezifischen Erfahrung des eigenen Körpers im Schmerz werden diskutiert, wobei das Problembewusstsein für die Vielfalt der mit dem Schmerz verbundenen Erfahrungsfelder geschärft werden kann. Die Frage nach dem "Sinn" des Schmerzes, die im Zentrum vieler Texte steht, wird zuerst zurückgestellt und dann ausdrücklich zurückgewiesen.