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»Geschichte entzieht sich jeder Instrumentalisierung. Sie wird sich immer rächen als eine Macht, die mehr in sich birgt, als Identifikationsangebote einzwängen können.« (Reinhart Koselleck) Das vorliegende Bändchen dokumentiert ein Fragment gebliebenes Buch aus Gesprächen, an dem Reinhart Koselleck und Carsten Dutt zusammen arbeiteten. Bei zwei Treffen in Bielefeld (2003) und Heidelberg (2004) wurden jeweils einstündige Unterhaltungen aufgezeichnet. In Bielefeld wird zunächst die Zeitzeugenschaft Kosellecks zum Thema: seine Erinnerungen an die Endphase der Weimarer Republik, die NS-Zeit und die frühe Bundesrepublik, und damit die im Spiegel dieser Erinnerungen greifbare Bildungsgeschichte eines politisch wachen und moralisch sensiblen Intellektuellen, dessen Lebensthema die Erkenntnis der Komplexität geschichtlicher Wirklichkeit werden sollte. Das Heidelberger Gespräch dreht sich um Kosellecks akademische Sozialisation an der Ruprecht-Karls-Universität der späten 1940er und frühen 1950er Jahre. Die Interviews dieses Bandes gewähren einen faszinierenden Einblick in Leben und Werk eines der bedeutendsten Historiker des 20. Jahrhunderts. Reinhart Koselleck spricht in ihnen als Zeitzeuge, Autobiograph und Theoretiker der Geschichte. Carsten Dutts Fragen und Nachfragen veranlassen den »denkenden Historiker«, wie Hans-Georg Gadamer Koselleck gelegentlich genannt hat, zu spannenden Auskünften und wichtigen Präzisierungen.