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Das Buch behandelt die Entwicklung von zwei Neutestamentlern vor und nach 1945. Der eine verstrickte sich tief in den Nationalsozialismus, der andere widersetzte sich ihm in der Bekennenden Kirche. Nach 1945 führte sie ihr Weg in der Heidelberger Akademie der Wissenschaften zusammen. Bei Karl Georg Kuhn wird die Brüchigkeit eines Philosemitismus erkennbar, der vor 1945 in Antisemitismus umschlug, bei Günther Bornkamm seine Verbindung zum Entmythologisierungsprogramm, das nach 1945 die Diskussion beherrschte. Erst sehr viel später wurde das Judentum zum großen Thema. Beide Themen waren vor 1945 eng verbunden. Das Buch vertritt die These, dass das auf dem Höhepunkt der Macht Hitlers 1941 formulierte Entmythologisierungsprogramm ein Gegenentwurf zu einem hermeneutischen Modernisierungsprogramm des nationalsozialistischen Theologen Emanuel Hirsch und der Deutschen Christen war. Rudolf Bultmann setzte die Überwindung des Mythischen gegen die damals propagierte Überwindung des Jüdischen im Christentum.