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Gewaltverbrechen, lebensbedrohliche Unfälle oder Extrembelastungen sind traumatische Erfahrungen, die das Erinnerungsvermögen beeinträchtigen. Deshalb wird man den Aussagen psychisch traumatisierter Zeugen vor Gericht oder in Entschädigungsverfahren oft nicht gerecht. Zu den schwer wiegenden Folgen des Traumas kommen belastende Diagnoseverfahren hinzu, in denen die Aussagen der Zeugen oft nach ungeeigneten Kriterien beurteilt werden.
Anschaulich beschreiben die Autoren traumaspezifische Gedächtnisstörungen und ihre Einordnung in internationale Klassifikationssysteme. Es wird erklärt, wie Gedächtnisstörungen unter dem Einfluss des Traumas zustande kommen und welche Prozesse und Mechanismen daran beteiligt sind. Diese Erkenntnisse haben Konsequenzen für Diagnostik, Begutachtung und Psychotherapie. Vor dem Hintergrund der empirischen Forschung stellen die Autoren Methoden vor, die eine optimale Diagnostik und Begutachtung von Zeugenaussagen gewährleisten. Anhand therapeutischer Fallbeispiele wird gezeigt, wie traumatische Erinnerungen erneut zugänglich gemacht und bearbeitet werden können.
Aus dem Inhalt
Teil I:Allgemeine psychotraumatologische Aspekte von Gedächtnisleistungen:
Historische Vorläufer
Gedächtnisstörungen unterschiedlicher Genese
Erklärungsansätze für Entstehung und Aufrechterhaltung psychotraumatisch bedingter Gedächtnisstörungen
Gedächtnisphänomene im Verlaufsmodell der psychischen Traumatisierung
Ansätze zu einer Theorie traumatisierter Gedächtnisleistungen
Teil II:Differentielle und spezielle Psychotraumatologie der Gedächtnisleistung:
Psychotraumatologische Diagnostik von Gedächtnisstörungen
Traumabezogene Erinnerungen und Psychotherapie
Psychotraumatologie der Zeugenaussage und Begutachtung vor Gericht
Diagnostik und Beratung - klinisches Beispiel