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Der amerikanische Patient Allen Krisen zum Trotz: Die politischen Eliten Amerikas pflegen das Selbstbild eines auserwÃ"hlten Amerikas. Manfred Henningsen Ã"ber die fatalen Folgen eines Ã"berlebten Mythos und die Chancen der wichtigsten Weltmacht, sich endlich der Wirklichkeit zu stellen. Demokratisches Sendungsbewusstsein und machtpolitischer Anspruch auf strategische und ökonomische Vorherrschaft prÃ"gen das amerikanische Weltbild - nicht erst seit der PrÃ"sidentschaft von George W. Bush. Das SelbstverstÃ"ndnis der Vereinigten Staaten entspringt einem populÃ"ren, heroischen Geschichtsbild, in dem die dunklen Seiten der eigenen Vergangenheit nur am Rand auftauchen. Die latente Weigerung, die gewalttÃ"tige eigene GrÃ"ndungsgeschichte samt ihren genozidalen Aktionen gegen die indianischen Völker des Kontinents, der Sklaverei und des Rassismus als Erblast des Amerikanismus anzuerkennen, verstellt immer noch den Blick der politischen Elite auf das eigene Land. Nicht Folter und Rechtsbruch im Kampf gegen den Terrorismus prÃ"gen den politischen Diskurs, sondern die klangvolle Rhetorik amerikanischer AuserwÃ"hltheit. Manfred Henningsen, der seit vielen Jahrzehnten in Amerika lebt und arbeitet, zeichnet anhand vieler historischer Ereignisse die Entwicklung des amerikanischen Selbstbildes nach und zeigt auf, warum die Amerikaner sich so schwer damit tun, sich den Anforderungen der Gegenwart zu stellen. Der Mythos Amerika ist eine kritische Bestandsaufnahme der Vereinigten Staaten - und zugleich ein geistiges Zeugnis fÃ"r die FÃ"higkeit des Landes zur Selbstbesinnung und Selbstkorrektur.