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AlfMintzel Die strukturelle Hegemonie der CSU in Bayern und die Asymmetrie der bayerischen Parteikonstellation fanden als bayerisches Phlinomen immer hohe Aufmerksarnkeit. Die vorliegende Studie deckt auf der Mikro-und Mesoebene der regionalen Parteienkonstellation interessante Zusam menhange auf. 1m politischen Kraftespiel der alten Bundesrepublik hatte sich die CSU einen festen, kalkulierbaren Platz erstritten. Seit mehr als einer Genera tion hatte sie als absolute Mehrheitspartei in Bayern allein regiert. In der Aktionsgemeinschaft mit den Unionsparteien hatte sie durch ihren insti tutionellen Sonderstatus als bayerische Bundespartei eine strategisch-of fensive Schliisselstellung inne. Aus den Bundestagswahlen ging sie lange Zeit als dritte Kraft in Bonn hervor. Mit dem Wildbad Kreuther BeschluB von 1976 die Fraktionsgemeinschaft mit der CDU aufzukiindigen, hatte sie der CDU die politische Paritat als gleichberechtigter Partner abge trotzt. Die CSU hatte in hohem MaBe von der charismatischen Fiihrerfi gur und der Integrationskraft ihres ehemaligen Vorsitzenden Franz Josef StrauB profitiert. Unter ihrer Regierung entwickelte sich Bayern rapide zu einer modernen Industriegesellschaft. Das Zusarnmenspiel vieler Wirkfaktoren hatte in Bayern der SPD lange eine "Verlierer-Rolle" zugewlesen. Mit der deutschen Vereinigung von 1990 veranderten sich die politi schen Parameter. 1m neuen politischen Kraftespiel nimmt die CSU eine erheblich schwachere Position ein, ihre Ubermacht scheint gebrochen oder zumindest im Schwinden begriffen zu sein. Die neue gesamtdeut sche Arithmetik brachte ihr in den bundesdeutschen politischen Institu tionen einen Gewichtsverlust: im Bundestag, Bundesparlament und im Bundesrat.