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Die Nacht zum 24. März 1848 stellt einen bedeutenden Wendepunkt in der schleswig-holsteinischen Geschichte dar. Progressive und deutschgesinnte Politiker sagten sich in einem revolutionären Akt in Kiel vom dänischen König als ihrem Landesherrn los und riefen eine Provisorische Regierung aus. Das über viele Jahrzehnte friedliche Zusammenleben deutsch- und dänischgesinnter Schleswig-Holsteiner fand ein abruptes Ende. Die Schleswig-Holsteinische Erhebung wurde zu einem Bürgerkrieg, in den auch der Deutsche Bund, Dänemark und die europäischen Großmächte eingriffen.
Dieses Buch schildert die explosive politische Stimmung in Kiel und die dramatischen Stunden, die der Proklamation der Provisorischen Regierung vor dem Kieler Rathaus vorangingen. Die neue Regierung brach aber nicht nur mit Dänemark, sie setzte gleichzeitig einen umfangreichen politischen Reformprozess in Gang, der den Schleswig-Holsteinern im Sommer 1848 das erste demokratisch gewählte Landesparlament und eine liberale Verfassung mit staatlich garantierten Bürgerrechten brachte, die ihresgleichen in den deutschen Ländern suchte. Auch in den Städten wie Kiel wurde die politische Mitbestimmung der Bürger erheblich erweitert.
Die Schleswig-Holsteinische Erhebung war engstens mit der Deutschen Revolution 1848/49 verknüpft. Dieses Buch zeigt die wechselseitige Beeinflussung der schleswig-holsteinischen Politik mit der Deutschen Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche. Das Scheitern der Deutschen Revolution 1849 ließ die Schleswig-Holsteiner in ihrem Kampf für einen eigenständigen, demokratischen Staat allein, und mit der militärischen Niederlage gegen Dänemark 1850 wurden auch die demokratischen Reformen schrittweise aufgehoben.