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Im September 1931 wird an der Westküste Schleswig-Holsteins eine Bauerntochter erhängt in einer Scheune aufgefunden. Walerjan Smucek, ein junger polnischer Erntehelfer vom benachbarten Gut, kauert völlig verstört bei der Leiche und legt ein Geständnis ab.
Der "Scheunenmord" bewegt die ganze Gegend. Viele warten auf einen schnellen, kurzen Prozess und die Todesstrafe - die Sache scheint ja klar. Da die Familie der Toten aus der schwarzbraunen "Landvolkbewegung" stammt, erreicht der Fall zudem eine politische Brisanz: Der Bruder, ein SA-Mann, fordert am Grab "Deutsche Sühne".
Doch dann wird der Rechtsanwalt Johannes Blum zum Pflichtverteidiger des Polen bestellt, ein Gegner der im damaligen Deutschland zulässigen Todesstrafe. Im Gefängnis hört er vom Angeklagten eine ganz andere Geschichte, in der es um eine heimliche, hoffnungslose Liebe und um den Plan eines gemeinsamen Selbstmords geht. Blum kann das schwer glauben, aber es gibt Ungereimtheiten.
Zu Prozessbeginn gibt es einen großen Presseandrang. Ein Mob auf den Zuschauerbänken und ein SA-Aufmarsch begleiten die Eröffnung. Schwere Tumulte begleiten die Verhandlung und Rechtsanwalt Blum fürchtet um seine Sicherheit und Reputation. Wie wird das Schwurgericht diesen Fall entscheiden?
Der Todesfall und sein Prozess sind fiktiv. Orte, Lokalkolorit, Lebensumstände und die zeitgeschichtlichen Fakten sind jedoch real und das Ergebnis umfangreicher Recherchen.