Ständige Beiräte, die von den Regierungs- und Verwaltungsbehörden zu ihrer periodischen Beratung errichtet wurden, finden sich bereits im Deutschland des
- und beginnenden 20. Jahrhunderts.
In der vorliegenden Studie werden die Beiräte der Medizinalabteilung im preußischen Kultus-, später Innen-, dann Volkswohlfahrtsministerium näher beleuchtet. Im Mittelpunkt steht dabei der preußische Apothekerrat, der durch Königliche Genehmigung vom
- April 1896 ins Leben gerufen wurde. Dieses paritätisch aus Fachbeamten, Apothekenbesitzern und nicht selbstständigen Apothekern zusammengesetzte Gremium bestand bis 1921 und hatte die Aufgabe, das Ministerium in Fragen des Apotheken- und Arzneimittelwesens zu beraten.
Die Vorgeschichte, Organisation, Zusammensetzung und gutachterliche Tätigkeit des preußischen Apothekerrats werden detailliert nachgezeichnet. Anhand der erschlossenen Tagungsvorlagen und Protokolle erfolgt eine umfassende Analyse des Einflusses der Beiratsgutachten auf das Apotheken- und Arzneimittelwesen zwischen 1896 und
- Am Beispiel der verschiedenen Umgestaltungspläne für den Apothekerrat wird außerdem die Weiterentwicklung der Beiratsidee aufgezeigt.
Abgerundet wird die Untersuchung durch zahlreiche Biographien einschließlich einer ausführlichen Lebensbeschreibung zu Max Froelich (1851-1928), der eine tragende Rolle für die Entwicklung des Apotheken- und Arzneimittelwesens zur Zeit Wilhelms II. (1859-1941) einnahm.