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Der Maler Pietro Perugino wird von Vasari schon wegen seiner Herkunft
aus dem vermeintlich provinziellen Umbrien - der Peripherie im Vergleich
zum Kunstzentrum Florenz - eher kritisch betrachtet. Er habe einmal erfundene
Figuren immer wieder verwendet, wirft Vasari ihm vor. Dabei war Perugino
einer der erfolgreichsten und meistbeschäftigten Künstler seiner Generation,
rastlos tätig in Perugia, Florenz, Siena, Neapel, Bologna und Rom.
Peruginos Werkstattbetrieb sieht Vasari abfällig in der Handwerkstradition
verankert, doch leugnet er nicht, dass ein so großer Künstler wie Raffael
daraus hervorgegangen ist.
Auch Pinturicchio gelingt es Vasari zufolge nicht, sich mit seiner Kunst
aus der umbrischen Provinz zu lösen. Dass Pinturicchio ebenso wie Perugino
bedeutende Aufträge am päpstlichen Hof in Rom ausführte, beachtet
Vasari nur am Rande, wohl um die Kunst der römischen Hochrenaissance
ganz den aus Florenz stammenden Künstlern zuschreiben zu können.
Auch in diesem Band werden die Erkenntnisse, Urteile und Geschichten
Vasaris mit dem heutigen Forschungsstand konfrontiert und die - gerade in
jüngster Zeit restaurierten - Bilder in überwiegend farbigen Reproduktionen
vorgestellt.