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Mit dem scharfen Blick des Künstlers und zugleich Kunsttheoretikers schaut John Berger auf die heutige globale wirtschaftliche und militärische Tyrannei. Was er sieht, ist sehr konkret,
oft provozierend und verstörend, wenn auch nicht immer politisch korrekt: Wie spiegelt sich das Leben in beengten Verhältnissen in der Haltung palästinensischer Jungen beim Murmelspielen wider? Wie führte der Hurrikan Katrina die wachsende Armut in den Vereinigten Staaten vor Augen? Wie korrespondieren die Bilder des 11. September 2001 mit denen der Bombardierung Hiroshimas am 6. August 1945?
Die vielen kleinen Antworten auf die globale Tyrannei ergeben im Verlauf des Buches eine Gesamtsicht: Immer sucht Berger die menschlichen Schicksale hinter den politischen Schlagworten. Welche persönlichen Entscheidungen können getroffen, welche Erkenntnisse gewonnen und welche Opfer gebracht werden? Welch neues Verlangen, welcher Schmerz und welche Erinnerungen entstehen beim Widerstand gegen das herrschende System und den Kolonialismus?
Der Autor zeigt das immanent Politische der menschlichen Existenz, beim täglichen Leben ebenso wie im Ausnahmezustand.
»John Berger schreibt über das, was wichtig und nicht bloß interessant ist. In der zeitgenössischen englischen Literatur ist er unvergleichlich; seit Lawrence gab es keinen Schriftsteller, der der sinnlichen Welt solche Aufmerksamkeit entgegenbringt, mit solcher Reaktionsfreude auf die Imperative des Gewissens.« [Susan Sontag]