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Kann jemand, der aus einer jüdischen Familie kommt, ein guter Sowjetbürger
sein? Und was tun, wenn die Vorfahren aus der Bourgeoisie stammen? Was
passiert,
wenn man eine alte Lehrerin so lange ärgert, bis sie sich zu einem
konterrevolutionären
»barmherziger Gott« hinreißen lässt? Was, wenn der
Trotzkimörder
Bibliotheksnachbar ist? Ist es opportun, den Kontakt zu seinem
in Ungnade gefallenen Professor, dem man so viel zu verdanken hat, aufrechtzuerhalten?
Victor Zaslavsky erzählt wunderbar einfach, fast beiläufig und dabei nicht selten
komisch von den Menschen, die bei scheinbar alltäglichen Entscheidungen
und Begegnungen an einen Wendepunkt ihres Schicksals geraten. Sollen sie
ihrem Gewissen oder den undurchschaubaren Dogmen der Partei folgen?
Es sind Erinnerungen an seine Kinder- , Jugend- und Studentenzeit, eine
Serie
von Anekdoten, in denen unversehens große Lebensgeschichten abgebildet
werden. So entsteht das Portrait eines Russlands, das nach dem richtigen
kommunistischen Weg sucht und dabei absurden Windungen folgt, ohne Rücksicht
auf den Einzelnen. Ein Russland, an das Putin heute gerne wieder anknüpfen
möchte.