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Persönlichkeitsorientierte Psychotherapie verbindet integratives psychologisches Grundlagenwissen auf leicht verständliche Weise mit therapeutischem Veränderungswissen und bietet so eine neue, schulenunabhängige Perspektive auf die Psychotherapie. Es geht nicht nur um die Validierung störungsspezifischer Interventionen, sondern darum, zu erklären warum und wie bestimmte Interventionen (und Interventionsprozesse) bei charakteristischen Problemkonstellationen einer Person wirken.
Erfahrene Therapeuten wissen: Patienten mit gleichen Störungsbildern und Diagnosen können sich stark unterscheiden. Persönlichkeitsorientierte Psychotherapie widmet der Persönlichkeit des Patienten über die Störungsperspektive hinaus eine besondere Aufmerksamkeit. Das Konzept basiert auf der hochintegrativen Persönlichkeitstheorie von Julius Kuhl, der die Persönlichkeit als das Zusammenspiel intrapsychischer Kräfte beschreibt und erklärt. Die Analyse dieser Kräfte eröffnet eine differenzierte Perspektive auf diejenigen Faktoren, die beim individuellen Patienten die Störung bedingen und aufrechterhalten. Dabei werden sieben Ebenen psychischer Prozesse unterschieden: elementare Systeme, Temperament, Affekte, Progression und Regression, Motive, komplexe Systeme und Selbststeuerungskompetenzen. Diese Ebenen der Persönlichkeit dienen als Matrix der persönlichkeitsorientierten Funktionsanalyse und Psychotherapie. Aus dem funktionsanalytischen Verstehen der Störungsdynamik können auf kreative Weise eine Vielzahl Erfolg versprechender therapeutischer Optionen auf den einzelnen Ebenen abgeleitet werden.