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Wir gehen tagtäglich mit Karten um und betrachten die sachliche Richtigkeit der Karten als gegeben. Karten sind jedoch kein objektives, wertfreies Abbild der Welt. Den unmittelbaren Zusammenhang von Weltsicht und ihrer kartographischen Repräsentation veranschaulichen mittelalterliche Karten auf eindrückliche Weise. Sie organisieren die Welt nicht nach uns vertrauten topographischen, sondern nach heilsgeschichtlichen Kriterien. In Klöstern gezeichnet, illustrieren diese Karten die biblische Geschichte der Menschheit mit ihren relevanten Orten. Verschiedenste Repräsentationen der Welt in Gestalt von Karten und Globen sind der eindrucksvolle Ausgangspunkt dieses Buches, an den sich eine Reihe von Fragen anschließen: Welchen Zusammenhang gibt es zwischen dem formalen und funktionalen Wandel von Karten im Übergang vom Mittelalter in die Neuzeit und welche Veränderungen im Wissen über die Welt? Wie entsteht die uns vertraute Form der Repräsentation der Welt auf Karten?
Ute Schneider eröffnet einen spannenden Zugang zur Geschichte der Kartographie vom Mittelalter bis heute.