Ein vielfältiges religiöses Leben prägte den Alltag in den römischen Kastellen am Rande des Imperiums. Die Legionäre und Angehörige der Auxiliareinheiten versuchten durch Anbetung, Gelübde und Opfer ihre persönlichen religiösen Bedürfnisse zu stillen. Darüber hinaus traten die Soldaten als Angehörige des römischen Heeres mit den Göttern in eine besondere Beziehung. Durch den Kaiserkult und die offizielle Heeresreligion sollte die Existenz der Armee gesichert und das Wir-Gefühl der Mitglieder religiös untermauert werden.
Die archäologischen Funde am Limes, wie Götterstatuen, Weiheinschriften oder dekorierte Waffen und die ausgegrabenen Reste von Kulträumen und -plätzen innerhalb und außerhalb der Kastelle vermitteln mit der schriftlichen Überlieferung ein eindrucksvolles Bild der römischen Religion an den Grenzen des Römischen Reiches.