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Es war die pure Verzweiflung, die Stalin im Herbst 1941 dazu bewog, die Losung vom Großen Vaterländischen Krieg zu propagieren. Anstelle eines nebulösen Internationalismus wurde an Mütterchen Russland und den russischen Patriotismus appelliert. Doch dies hielt etwa eine Million Rotarmisten nicht davon ab, einen Seitenwechsel vorzunehmen. Ihnen ging es um ein anderes, besseres Russland, ohne Stalin und sein kommunistisches System, So hofften sie mit deutscher Hilfe Russland ein neues Antlitz geben zu können.
Es ist ein erregendes Stück Zeitgeschichte, das die Tragödie der Ostvölker 1941-1945 widerspiegelt. Dieses Buch beruht auf den Aufzeichnungen des Generals Ernst Köstring, der über einem langen Zeitraum als Militärattaché an der deutschen Botschaft in Moskau wirkte. Als dem vormaligen Diplomaten im Verlaufe des Krieges mit der Sowjetunion die Führung der Ostfreiwilligen anvertraut wurde, ergriff ihn wachsende Verzweiflung darüber, mit welcher Ignoranz die deutsche Führung Kaukasiern, Krimtataren, Terek-Kosaken, Aserbaidschanern, Ukrainern, Weißrussen und Vertretern weiterer östlicher Völkerschaften begegnete, die sich am Kampf gegen Stalin zu beteiligen.
wollten.
Insbesondere Hitler waren diese Freiwilligen suspekt; er hegte den Verdacht, dass die national eingestellten russischen Kräfte ganz andere Ziele im Auge haben könnten, als wie sie ihm im Hinblick auf die künftige Gestaltung des Ostraumes vorschwebten. So standen sie zwar auf deutscher Seite, doch lange Zeit über Gewehr bei Fuß. Erst in der Endphase des Krieges besann man sich ihrer. Doch da war es zu spät.