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Sie haben gelitten, geschwiegen und geduldet: Die Verdingkinder. Die Journalistin, Redaktorin und Filmerin Lotty Wohlwend, unterstützt von Arthur Honegger, dem wohl bekanntesten Schweizer Verdingkind, geht in diesem breit angelegten Report der Frage nach, wie Verdingkinder in den letzten 100 Jahren mit ihrem Leben fertig wurden - oder eben nicht. Das Buch beleuchtet eines der umstrittensten Kapitel schweizerischer Sozialgeschichte. Verdingkinder lebten und arbeiteten meist auf Bauernhöfen - vor 50 Jahren verdiente noch ein grosser Teil der Bevölkerung seinen Lebensunterhalt in der Landwirtschaft. Ohne Recht auf Würde, meistens mit minimaler Schulbildung, oft ohne Wärme und Geborgenheit, hatten sie in einer armen Bevölkerung am meisten zu leiden: Kinder, die helfen mussten, den Alltag ihrer "Pflege"-Eltern zu bewältigen, oft weit über ihre eigenen Kinder-Kräfte hinaus, Geschöpfe ohne Rechte, dafür mit übergrossen Pflichten. Für die Verdingkinder in Stadt und Land war nicht die harte Arbeit das Schlimmste, sondern die psychischen Demütigungen, das Ausgeliefertsein, mit dem Wissen, dass da kein Vater und keine Mutter waren, die sich für sie wehrten, niemand, der mit ihnen sprechen wollte! Schmerz, Angst, Wut - und die Unmöglichkeit des Vergessens oder Verdrängens: Lotty Wohlwend und Arthur Honegger lassen in ihrer grossen Dokumentation die Kinder von gestern zu Wort kommen. Sie präsentiert nicht nur Schicksale, sondern Daten und Fakten zu einem bis heute unbewältigten Stück unserer jüngsten Vergangenheit.