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Selten ist die kleine Geschichte innerhalb der großen eindringlicher erzählt worden als in diesem Jahrhundertbuch der italienischen Literatur. Hinreißender Liebesroman, romantisches Abenteuer und beseeltes Historiendrama - Nievo hat einen grandiosen Bilderbogen des nach Freiheit strebenden Italien geschaffen.
Italien am Vorabend der nationalen Einigung: zerklüftet in seinem politischen Wollen, hin- und hergerissen zwischen Tradition und Erneuerung, von Freunden verraten, von Feinden «befreit», beseelt einzig von der Hoffnung auf ein besseres Morgen, auf Unabhängigkeit, Frieden, Eintracht.
Schon während seiner Kindheit im Friaul und als Untertan der Markusrepublik hat Carlo Altoviti erfahren, daß einem Freiheit nicht geschenkt wird, daß nur der sie verdient, der um sie ringt und ihre Werte tapfer verteidigt. Der Vormarsch Napoleons ist es schließlich, der ihn um so manche Erfahrung reicher und um so manche Illusion ärmer macht. Als Venedig 1798 von den Österreichern eingenommen wird, geht er wie so viele ins Exil: in die Cisalpine Republik nach Mailand, später weiter nach Bologna, Rom, Neapel, Genua - überall dorthin also, wo der politische Kampf um die Einheit Italiens ausgefochten wird. Während der gut achtzig Jahre seines bewegten Lebens wird der leidenschaftliche Republikaner somit Zeuge und Protagonist wesentlicher Etappen im italienischen Einigungskampf. Dessen Gelingen durch den Anschluß Roms und Venedigs an das Königreich Italien im Jahre 1870 wird er nicht mehr erleben, ebensowenig wie sein in Garibaldis Diensten jung verstorbener Schöpfer Ippolito Nievo (1831-1861).
Das klug komponierte Epochenporträt - Geniestreich eines Achtundzwanzigjährigen - liest sich spannungsreich wie ein Mantel-und-Degen-Roman, dank des ironischen Erzähltons aber auch hochamüsant.