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«Ein Fest der Farben und Sinnenreize» (Literarische Welt)
Glasheller Himmel, wogendes Korn, Liebesbangen und Gewitterahnung. Eduard von Keyserling ist ein magischer Impresario des hochsommerlichen Lebens. In seinen Erzählungen umreißt der «baltische Fontane» - laut Thomas Mann noch «schmaler, graziler, später, wählerischer» als sein berühmtes Vorbild - meisterhafte Figurenkonstellationen vor der Kulisse der symbolträchtigen Natur.
Ein Leben wie der Duft überreifer Früchte: süßlich und schwer, nah an der Schwelle zum Verderben, ein solches Leben haben Keyserlings Helden gemein. Der Autor entwirft in diesen vier Erzählungen subtile Porträts des auf den ersten Blick unbeschwerten Landadels. Doch hinter der idyllischen Fassade verbergen sich unbefriedigte Sehnsüchte, Sinnkrisen sowie erotische und gesellschaftliche Spannungen.
Eduard von Keyserling (1855-1918), selbst aus einem alteingesessenen baltischen Geschlecht stammend, stellt Akteure in den Vordergrund, die versuchen, dem Nur-dekorativ-Sein zu entfliehen und zeitweise aus ihrem Alltag herauszutreten. Eine leise Melancholie umspielt ihr Dasein und ist in den Erzählungen ständig präsent. Ebenso die drückende Schwüle eines heranziehenden Gewitters, die sich auf Figuren und Schauplätze legt, stets kurz davor, sich zu entladen. Düfte, Farben und Empfindungen verdichten sich zu einer Komposition von einzigartiger Atmosphäre. «Keyserlings Sommernächte sind wie Feuer der Imagination, an denen sich die Leser in dürren, kalten Zeiten wärmen können», so Martin Mosebach in seinem Nachwort.