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Wohlstand und leichte Arbeit für alle, ein Liebesleben ohne Konflikte und Kultur von Kindesbeinen an - so muss sie aussehen, die beste aller möglichen Welten. Nie wieder wurde ein Staatsroman mit ähnlich menschenfreundlicher Phantasie erdacht wie «Utopia».
Europa und besonders England scheinen unrettbar von sozialen Missständen und Kriminalität beherrscht - wäre da nicht der hoffnungsvoll stimmende Bericht des Weltreisenden Raphael Hythlodeus: Nahe dem Äquator hat der seefahrende Philosoph auf seiner letzten Entdeckungsfahrt die Insel Utopia entdeckt, einen Hort wahrer Harmonie. Keine Sorgen bedrücken seine Einwohner, ihr Leben verläuft in ruhigen Bahnen, ohne Neid und Streit.
Dass diese blumige Reiseschilderung nicht an allen Stellen ernst zu nehmen ist, vielmehr immer wieder ins allzu Phantastische, ja Satirische kippt, macht Morus' Buch auf so sympathische Weise überzeugend. Thomas Morus weiß, dass vor den Schwächen der Menschen kein noch so ausgeklügeltes Staatssystem gefeit ist. Und so heißt «Utopia» nicht umsonst «Nichtland».
Nachfolger hat Morus in den düsteren Visionen eines George Orwell («1984») oder Aldous Huxley («Schöne neue Welt») ebenso gefunden wie im technischen Optimismus eines Francis Bacon («Das neue Atlantis»). Nie wieder wurde das Thema jedoch mit ähnlich menschenfreundlicher Phantasie formuliert wie hier.