«In der Kindheit ist der ganze Lebensplan vorhanden», schrieb Pierre Loti. Diesem inneren, geahnten Plan möchte er Konturen geben: Alain-Fournier und Proust vorwegnehmend, verknüpft er Vergangenes und Gegenwärtiges, um die innere Wirklichkeit und das Zeitlose zu finden. Primär ist der Roman jedoch die Schilderung einer in glücklicher Versponnenheit verlebten Jugend, der Loti mit seinem tiefen Bewusstsein um das Vergängliche über die Dauer des eigenen Lebens hinaus Bestand verleihen wollte.
In seinem autobiographischen Roman erlebt Loti seine Jugend in frischer Farbigkeit nach. Erinnerungen an die Freuden und ersten schmerzlichen Erfahrungen des wohlbehüteten Knaben, der in der Provinzhauptstadt Rochefort-sur-Mer aufwächst, steigen empor. Episoden aus dem Alltag des heranwachsenden Träumers werden aneinandergereiht, in dessen Wesen sich Realitätssinn und Phantasie eng verbinden.