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Kapitän Ahab macht erbittert Jagd auf den weißen Wal, für ihn kolossales Sinnbild des Bösen. Der Verfolger indes verstrickt sich immer tiefer in seine Besessenheit, und der Leser folgt ihm gebannt auf seiner blindwütigen Odyssee. Herman Melville hat mit seinem Hauptwerk einen modernen Mythos von grandioser poetischer Kraft geschaffen.
«Moby Dick» gehört zu den bedeutendsten Werken der Weltliteratur, weil es mannigfaltige Lesarten eröffnet. Es ist Dokument und Dichtung, realistische und allegorische Schöpfung in einem. Es besticht mit seiner detaillierten Schilderung des Walfangs zur Zeit der großen Segelschiffe, als Milieustudie des Lebens auf einer Dreimastbark und im Fangboot. Nicht minder faszinierend liest sich Ahabs entfesselte, geradezu fanatische Verfolgungsjagd durch die Weltmeere aber als Elementarbuch irdischer Existenz - etwa als Sinnbild für die Besessenheit des Menschen von einer fixen Idee: Keine Wegstrecke ist ihr zu weit, kein Opfer zu groß, keine Entbehrung zu qualvoll.
Herman Melville (1819-1891) erzählt mit einer wahrhaft monomanischen Leidenschaft, in einer rhapsodischen Sprache von zuweilen barockem Duktus. Wie es sich bei der Besatzung des Walfängers «Pequod» um einen bunt zusammengewürfelten Haufen handelt, so ist auch der Roman ein vielstimmiges Werk, bei dem sich Reisebericht, naturwissenschaftliche Exkurse und philosophische sowie psychologische Betrachtungen abwechseln. Dies ist die erste vollständige Übertragung ins Deutsche von Fritz Güttinger.