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Literarischer Hochgenuss vom Erfinder der Minutenlektüre
Scherze und Schwänke, Kurioses und Grausiges, Rätsel und Sensationen - kein Zweiter vermochte seine Leser so abwechslungsreich zu unterhalten wie Johann Peter Hebel. Auf engstem Raum verdichtet sich hier Vergnügliches und Bedenkenswertes und macht die Minutenlektüre zum literarischen Hochgenuss.
Von 1808 an erschienen Johann Peter Hebels (1760-1826) weit verbreitete und ungemein populäre Jahreskalender, die er mit einer Vielzahl knapper, schalkhafter, unmittelbar aus dem Leben gegriffener Geschichten würzte. Die schönsten davon sind im berühmten «Schatzkästlein» versammelt, das Hebels Ruf als unerreichter Meister der kleinen Form begründete. Von Jean Paul und Johann Wolfgang Goethe über Lew Tolstoi, Walter Benjamin, Heinrich Böll bis hin zu Autoren der Gegenwart reicht die Gemeinde der Verehrer dieses im besten Sinne volkstümlichen Klassikers. Mit so unvergänglichen Geschichten wie jenen von Zundelfrieder und Zundelheiner oder «Kannitverstan» schuf Hebel Kleinode, die zum Grundbestand der deutschen Literatur zählen. In dieser von Werner Weber, dem Doyen der Schweizer Literaturwissenschaft, kundig zusammengetragenen Auswahl fehlen sie ebenso wenig wie das berühmte «Unverhoffte Wiedersehen», das Ernst Bloch kurzerhand zur «schönsten Geschichte der Welt» erklärte.
Unseren Band schmücken zahlreiche Holzschnitte, die einer Ausgabe des «Schatzkästleins» aus dem Jahr 1846 entnommen wurden.