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In Catherine Hickleys hochaktuellem und differenziertem Buch über den »Fall Gurlitt« wird einmal mehr klar, dass es im Umgang mit diesem Teil unserer Geschichte, dem Nationalsozialismus, nicht nur Schwarz und Weiß, sondern viele Grauzonen gibt.
Gurlitts »Schatz« ist eine Raubkunst-Sammlung, die ob ihrer Größe beeindruckt. 1280 Werke der bildenden Kunst, selbst für ein Museum keine geringe Zahl, lagerte Cornelius Gurlitt in seiner Münchner Privatwohnung, als dieses Who's who der Kunstgeschichte entdeckt wurde - ein weiterer Fund in Salzburg folgte. Reißerische Schlagzeilen überschlugen sich in den Monaten nach dem »Jahrhundertfund« in internationalen Medien, geklärt ist der Fall bis heute nur in kleinsten Teilen.
Nun erscheint mit »Gurlitts Schatz« eine fundierte Untersuchung des »Falles Gurlitt«. Dafür hat Catherine Hickley akribische Archivrecherche betrieben und rechtmäßige Erben der Bilder aufgespürt. Ihre Suche nach den Bildern, »Tätern« und »Opfern« führt ins Breslau der Reichskristallnacht, ins Dresden der Nachkriegszeit und das Bern der Gegenwart.