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Vor 60 Jahren, am 20. November 1945, wurde der Nürnberger Prozess eröffnet.
Er war ein faszinierendes, hochdramatisches Ereignis. Er wird bis heute verzerrt, verleumdet und mystifiziert. Die Entmystifizierung des Nürnberger Prozesses, die neue Darstellung und die neue Bewertung ist überfällig.
Dies alles ist in diesem Buch auf souveräne Weise gelungen. Hellmut Butterweck schrieb eine spannende neue Darstellung mit dem Prozessgeschehen im Mittelpunkt, reich an Höhepunkten, mit zahlreichen im Gerichtssaal geführten Dialogen. Er stützt sich nicht nur auf die offiziellen Protokolle, sondern auch auf die persönlichen Erinnerungen von Anklägern wie Telford Taylor oder Robert Kempner, von Verteidigern wie Gustav Steinbauer oder Alfred
Seidl, von Angeklagten wie Hans Fritzsche oder Albert Speer und auf die jüngste Literatur.
Er behandelt ausführlich das Zustandekommen des Tribunals, analysiert die Urteile und gibt neue, schlüssige Antworten auf immer wieder gestellte Fragen: Gab es Alternativen zum Nürnberger Prozess? Wie fair wurde er geführt? Wie gerecht waren die Urteile? Warum stellen nicht nur die Ewiggestrigen den Nürnberger Prozess verzerrt und einseitig dar? Warum haben ihn auch die Sieger des Zweiten Weltkrieges verdrängt?