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Der Wiener Wahlkampf 2001 kann wohl als Scheitelpunkt in der Karriere Jörg Haiders betrachtet werden. Der Kärntner Landeshauptmann griff zu einer (in der Zweiten Republik) neuen Qualität der politischen Rhetorik: Antisemitismus nicht verschämt und nicht am Biertisch, sondern (nur dürftig kodiert) als offenes Instrument der Auseinandersetzung.
Haiders Angriffe auf Ariel Muzicant, den Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Österreichs, waren Gegenstand eines Gerichtsverfahrens. Die von WissenschafterInnen unterschiedlicher Disziplinen erstellten Gutachten hatten Haiders Rhetorik und die öffentlichen Debatten darüber wie auch die Reaktionen von RegierungspolitikerInnen beider Koalitionsparteien zum Gegenstand und werden hier, ergänzt und überarbeitet, der Öffentlichkeit vorgelegt. Den im vorliegenden Band zusammengefassten Beiträgen Soziolinguistik, Diskursanalyse, Geschichte, Germanistik und Politikwissenschaft, ist das Forschungsobjekt der AutorInnen gemeinsam: der Antisemitismus.