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Obwohl Charles Sealsfield (eigentl. Karl Postl) in der jüngeren Vergangenheit auf erhebliches Forschungsinteresse gestoßen ist, gibt es immer noch viele offene Fragen zu seiner Biographie, aber auch zu seinem schriftstellerischen OEuvre. Es lag nahe, mit einer kritischen Sichtung der frühen Jahre Karl Postls zu beginnen, mit jenen Jahren, die er als Untertan der Habsburger Monarchie zuerst in seiner mährischen Heimat und dann vor allem in Prag verbrachte, ehe er sich ab Mitte der 1820er Jahre eine neue Identität und eine neue Existenz in den Vereinigten Staaten von Amerika schuf. Denn ein Mann, der mit 35 Jahren plötzlich als Schriftsteller das literarische Feld betritt, kommt nicht aus dem Nichts und betritt auch keinen leeren Raum. Er hat eine literarische, aber auch eine philosophische, religiöse, politische und gesellschaftliche Sozialisation hinter sich, die er keineswegs ablegen kann, sondern die er als Bürde und vielleicht auch als Chance mit sich herumträgt. Und solch ein Mann bewegt sich auch nicht in einem leeren Feld; er betritt vielmehr einen Raum, der vorstrukturiert ist und in dem er sich auf der Basis seines bisherigen Habitus behaupten muß. Das vorliegende Buch erschließt somit biographische Felder, die bislang als unbekannt gelten mußten.