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Im Mai 1994 beendete ein Waffenstillstand den verlustreichsten Krieg, der nach dem Zerfall der Sowjetunion auf deren ehemaligem Territorium ausgebrochen war: jenen zwischen der völkerrechtlich nicht anerkannten Republik Berg-Karabach (Nagorny-Karabach) sowie der Republik Armenien auf der einen und der Aserbaidschanischen Republik auf der anderen Seite. Gegenstand der Auseinandersetzung waren der Status und die Zugehörigkeit von Berg-Karabach. Alle Versuche zur Konfliktbeilegung erbrachten bisher keinen substantiellen Erfolg, sodass die Konfliktparteien weiterhin im Schwebezustand zwischen Krieg und Frieden verbleiben. Der Konflikt wurde eingefroren, aber nicht gelöst. Das Buch zeigt die vielen Facetten des Konfliktes und die Schwierigkeiten seiner Beilegung: die historischen Hintergründe des belasteten armenisch-aserbaidschanischen Verhältnisses, den Krieg um Berg-Karabach in den frühen 1990er Jahren und seine direkten Kriegsfolgen, die zähen Verhandlungen um einen Frieden, ebenso wie die Gründe für ihr bisherige Scheitern und die Interessenslagen der Großmächte, der Konfliktparteien und der regionalen Akteure. Ausgehend davon werden Überlegungen zur Beilegung oder Lösung des Konflikts sowie Handlungsempfehlungen für eine europäische, aber auch österreichische Sicherheitspolitik vorgestellt. Der Kaukasus an der Südostflanke Europas bleibt im Brennpunkt der Weltpolitik. Das Buch verwertet mehrjährige Forschungen, viele Vorort-Erhebungen und die Erfahrungen von Kaukasus-Kennern.
Der Autor: Christoph H. Benedikter studierte Geschichte, Kultur- und Sozialanthropologie sowie Handelswissenschaft in Wien; er arbeitet als Kulturmanager, Ausstellungskurator und seit 2004 als Wissenschaftler am Ludwig Boltzmann-Institut für Kriegsfolgen-Forschung; zahlreiche Projekte und Publikationen zu sicherheitspolitischen Fragen und zur jüngeren österreichischen Geschichte.