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Jedermann reloaded
Der Jedermann ist die Cash Cow der Salzburger Festspiele. Das war schon 1920 so, als das Spiel vom Sterben des reichen Mannes erstmals auf dem Domplatz stattfand. Die Botschaft hat das Stück überlebt, so wie es auch seine Kritiker und Verächter überlebt hat: als Spektakel des Todes. Und als einer der merkwürdigsten Theaterkulte der Neuzeit. Der Theaterpublizist Andres Müry hat seinen vielgerühmten Essay Jedermann darf nicht sterben aus 2001 um die beiden Neuinszenierungen zu Beginn des 21. Jahrhunderts erweitert: um das pralle Volkstheater des Oberammergauers Christian Stückl, das elf Sommer auf dem Spielplan blieb, und um den poetischen, bildmächtigen Totentanz der beiden Angelsachsen Julian Crouch und Brian Mertes.
Ein opulenter Bildteil, die Biografien der Protagonisten und ein Personenregister machen Jedermann darf nicht sterben zu einem unentbehrlichen, gut lesbaren Standardwerk.