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"Kommen Sie und staunen Sie!"
Zuckerwatte, Ringelspiel, verklebter Magen, Flirten, Autodrom, der erste Rausch - wäre eine oberösterreichische Jugend überhaupt denkbar ohne den Linzer Urfahraner Markt? Zweimal im Jahr findet der große Budenzauber statt, mit seinen "Waren aller Art", Speis und Trank, Großfeuerwerken und Hutschenschleuderern. Schon bald, nachdem Kaiser Franz I. 1817 Urfahr das Privileg erteilt, einen Frühjahrs- und Herbstmarkt abzuhalten, erlebt der Markt eine erste Blüte. Wanderhändler rufen ihre in erster Linie aus Stoffen und Geschirr bestehende Ware aus, Quacksalber bieten Wundertinkturen und ihre fragwürdigen Dienste feil.
Aber nicht immer lief es für den mittlerweile ältesten österreichischen Markt so gut. Mit dem Ersten Weltkrieg kommt die Krise, die Eingemeindung von Urfahr nach Linz bedeutet dann das vorläufige Ende. Doch die Tradition erweist sich als stärker, bereits 1923 gibt es für den Jahrmarkt einen Neustart. Jetzt kommt die große Zeit der Schausteller. Neben seltenen und exotischen Tieren führt man auch Menschen von außergewöhnlicher Gestalt vor: "Zwerge", "Riesen" und "Kolossaldamen". Dann folgt ein weiterer, kriegsbedingter Einbruch. Erst gegen Ende der Besatzungszeit kommt es mit der Errichtung der Messehalle zu einem neuen, wichtigen Impuls. Heute ist der Urfahraner Markt der größte Jahrmarkt Österreichs: grellbunt, gschmackig und immer ein Erlebnis wert!
Ausstellung im NORDICO Stadtmuseum Linz: 3. Februar bis 21. Mai 2017