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An zwei großen Gestalten des frühen Christentums skizziert Joseph Ratzinger in einem brillanten Essay deren Vision von der Einheit der Nationen, welcher - obgleich 1971 erschienen - nichts an Aktualität eingebüßt hat.
In dieser Frühzeit, in der das Christentum der griechisch-römischen Welt als eine revolutionäre Größe entgegentrat, galten die Christen als vaterlandslose Gesellen, die ihr völkisches Gesetz verraten haben. Hinter der Verschiedenheit der Kulturen und Nationen entdeckten sie die eine Menschlichkeit aller Menschen. Die Nation ist keine Heilsgröße, sondern eine Ordnung des Abfalls, also letztlich ein Faktor der Unordnung.
An Origenes und Augustinus zeigt Ratzinger die neue Dynamik, die das Christentum in die Menschheit eingebracht hat: die Dynamik des Übergangs aus dem zerrissenen Sein in die Einheit der Nationen. Im wachsenden Europa ist es heute an der Zeit, dass das Christliche seinen Ort in der politischen Welt wieder bezieht.