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Aufmüpfig war Florian Kuntner immer
Erinnerungen an den radelnden Wiener Weihbischof
Dieses Buch erinnert an Florian Kuntner (1933-1994), prägende Persönlichkeit der Kirche Österreichs und beliebter Weihbischof der Erzdiözese Wien. Als Direktor der Päpstlichen Missionswerke Österreichs engagierte er sich für die Anliegen der Länder des Südens. Auch als Vorsitzender von Pax Christi, Iustitia et Pax sowie als Vorstandsmitglied von Christian Solidarity International bezog er immer wieder Stellung gegen jede Art von Menschenrechtsverletzungen, wie etwa die Apartheid-Politik Südafrikas oder die fremdenfeindlichen Aktionen der FPÖ-Politik in Österreich. Seine 1993 auf der SOS-Mitmensch-Großkundgebung gehaltene Rede hat nichts an Aktualität verloren.
Darüber hinaus war Florian Kuntner ein beliebter Seelsorger. Zunächst als Kaplan, später Pfarrer in Piesting/NÖ, danach Bischofsvikar des neu gegründeten Vikariates "Unter dem Wienerwald" und Dompropst von Wiener Neustadt, setzte er sich auf unkonventionelle Weise für die Anliegen der Menschen ein. Um mit ihnen ins Gespräch zu kommen, schwang er sich auf seinen Drahtesel und radelte zu ihnen. Am 30. September 1977 wurde er gemeinsam mit Helmut Krätzl zum Weihbischof der Erzdiözese Wien ernannt, am 20. November erfolgte die Weihe durch Kardinal Franz König. Gegen Ende des Jahres 1993 hatte Kuntner gesundheitliche Probleme. Trotzdem unternahm er im Februar 1994 eine heiß ersehnte Tunesien-Reise zu seiner Titulardiözese Hirina, die in der Wüste lag. Am 30. März starb er vermutlich an den Folgen einer übersehenen Tropenkrankheit.
Tipp:
Biografie eines beliebten und allzu früh verstorbenen österreichischen Bischofs
Alle zwei Jahre Verleihung des Florian-Kuntner-Preises