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Es waren die oft schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse in ihrer Heimat, die seit dem Mittelalter zahlreiche Tiroler immer wieder dazu bewegten, zeitweise oder dauernd ihr Glück in der Ferne zu suchen. Und für viele von ihnen lohnte es sich. Schon bald waren die Tiroler aus dem ambulanten Handel Mitteleuropas nicht mehr wegzudenken, zeitweise wurde der Ausdruck Tiroler sogar für den Wanderhändler allgemein verwendet.
Die Imster Vogelhändler und Grödener Holzschnitzer waren legendär, aber auch Eisenwaren aus dem Stubai oder Handschuhe aus dem Zillertal wurden begehrte Handelswaren, die man weit über die Grenzen Tirols hinaus schätzte. Daneben gab es Marktschreier und Glasträger, Teppichhändler, Kaminkehrer und Wurzelgräber uvm. Zu Fuß, mit Karren oder Schlitten, in Kraxen, Bauchläden oder Körben transportierten die Männer und Frauen ihre Güter über Flüsse und Pässe in die nahen und fernen Handelszentren und brachten von dort gleich neue, attraktive Waren mit.
Mit unerschöpflicher Sach- und Detailkenntnis entführt der Historiker Büchner in die abenteuerliche Welt dieser fahrenden Händler, die über lange Zeit hin die Gesellschaft und Wirtschaft des Landes mitgeprägt haben. So legt er mit seinem Buch ein wichtiges Kapitel Tiroler Wirtschaftsgeschichte und im speziellen die erste umfassende Geschichte des Tiroler Wanderhandels vom Mittelalter bis in die Neuzeit vor. Illustriert wird sie durch zahlreiche seltene historische Aufnahmen, welche die oft wundersame Welt der Marktfahrer, Straßenhändler und Hausierer für alle Interessierten wieder lebendig werden lassen.